Kieferöffnung
Englisch: jaw opening
Definition
Unter der Kieferöffnung versteht man durch die vertikale Senkung des Unterkiefers (Mandibula) entstehende Öffnung zwischen Ober- und Unterkiefer.
Hinweis: Die Kieferöffnung ist nicht identisch mit der Mundöffnung, auch wenn beide Begriffe im klinischen Gebrauch häufig synonym verwendet werden.
Hintergrund
Im bezahnten Kiefer entspricht die Kieferöffnung dem Abstand zwischen den oberen und unteren Schneidezahnkanten (Inzisalkanten), im unbezahnten Kiefer dem Abstand zwischen den zahnlosen Alveolarfortsätzen in der Mittellinie. Der Referenzbereich des Schneidekantenabstands (SKD) liegt beim Erwachsenen zwischen 40 und 50 mm.
Die Kieferöffnung ist maßgeblich abhängig von der Beweglichkeit des Kiefergelenks und der Dehnbarkeit der Kaumuskulatur. Sie wird durch eine Kombination aus Rotations- und Translationsbewegung im Kiefergelenk sicher gestellt. Mit zunehmender Kieferöffnung nimmt die Translationskomponente dabei zu.
Beteiligte Muskulatur
Für die Kieferöffnung ist vor allem die suprahyale Muskulatur mit folgenden Muskeln verantwortlich:
Klinik
Die Kieferöffnung ist bei Bestehen einer Kieferklemme (Trismus) deutlich eingeschränkt. Man unterteilt die eingeschränkte Kieferöffnung in 3 Schwergrade:
- Grad I: Subjektive Einschränkung der Kieferöffnung
- Grad II: SKD < 10 mm
- Grad III: SKD < 1 mm