Kernflecken
Synonym: Kernsprenkel
Englisch: nuclear speckles, interchromatin granule clusters
Definition
Kernflecken sind Bereiche im Zellkern, die mit prä-mRNA Spleißfaktoren angereichert sind. Sie befinden sich in der Interchromatin-Region des Nukleoplasmas in Säugetierzellen.
Terminologie
Auch im deutschen Sprachgebrauch wird oft die englische Bezeichnung "nuclear speckles" verwendet.
Aufbau
In der Fluoreszenzmikroskopie lassen sich ca. 20 bis 50 Kernflecken-Cluster erkennen, die in ihrer Form und Größe variieren. Zu den Bestandteilen der Kernflecken gehören neben Spleißfaktoren wie snRNPs und SR-Proteinen auch verschiedene Kinasen und Phosphatasen, Translationsinhibitoren sowie Strukturproteine. Diese stehen im ständigen Austausch mit dem Nukleoplasma und Transkriptionsstellen.
Funktion
Kernflecken variieren in ihrer Größe, Form und Anzahl zwischen verschiedenen Zelltypen. Darüber hinaus werden sie durch den Grad der Genexpression und die Verfügbarkeit von Spleiß- und Transkriptionsfaktoren beeinflusst. In tierexperimentellen Studien konnte eine Größenzunahme und eine Formänderung als Folge einer Hemmung der Transkription nachweisen werden. Auch während der Mitose werden Form, Anzahl und Größe der Kernflecken dynamisch reguliert. Dies lässt vermuten, dass die Kernflecken zur Speicherung und Modifikation der verschiedenen Bestandteile dienen.
Quellen
- Max-Plank-Gesellschaft – Was die Körnchen im Kern zusammenhält, abgerufen am 23.01.2024
- Spector et al. Nuclear Speckles. Cold Spring Harb Perspect Biol. 3(2):a000646. 2011
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