Intravaskulärer Ultraschall
Synonym: IVUS
Englisch: intravascular ultrasound
Definition
Der intravaskuläre Ultraschall ist ein bildgebendes Verfahren zur Darstellung von Blutgefäßen mittels Ultraschall, das in der Angiologie und der Kardiologie eingesetzt wird.
Hintergrund
Der intravaskuläre Ultraschall wird zur Zeit (2007) vor allem zur Inspektion der Koronararterien im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung eingesetzt. Dieses Verfahren wird auch als Herzkranzgefäß-Ultraschall bezeichnet.
Methoden
Der Katheter mit dem miniaturisierten Ultraschallkopf wird über die Arteria femoralis oder die Arteria brachialis in das Gefäßsystem eingeführt und mit Hilfe eines Führungsdrahts in das zu untersuchende Koronargefäß vorgeschoben. Die Katheterspitze sendet Ultraschallwellen mit einer Frequenz zwischen 10-20 MHz und fängt sie wieder auf. Sie werden an das externe Ultraschall-Equipment weitergeleitet und visualisiert.
Atherokslerotische Wandveränderungen, vor allem die harte und fibröse, weiße Plaque stellen sich hyperechogen dar. Die weiche gelbe Plaque der Gefäßwand ist dagegen deutlich weniger echogen. Das Blut im Gefäßlumen erscheint anechogen.
Zur kontrollierten Untersuchung von ganzen Gefäßabschnitten wird der Ultraschallkopf von außen durch einen kleinen Motor mit einer Geschwindigkeit von 0.5 mm/s langsam am Führungsdraht zurückgezogen.
Aussagekraft
Im Gegensatz zur Koronarangiografie ermöglicht der intravaskuläre Ultraschall die direkte Untersuchung des stenotischen Gefäßbereichs und der hier vorliegenden Wandverhältnisse. Außerdem lassen sich auch kleinere atherokslerotische Plaques oder versteckte Atherome nachweisen, die noch nicht zu einer angiografisch sichtbaren Verengung geführt haben. Der intravaskuläre Gefäßultraschall bietet daher von allen heute (2007) verfügbaren Untersuchungsverfahren die höchste Genauigkeit.