Insulin-potenzierte Therapie
Synonym: Insulin-potenzierte Chemotherapie
Definition
Als Insulin-potenzierte Therapie, kurz IPT, wird ein Therapiekonzept bezeichnet, bei dem Medikamente (insbesondere zur Behandlung von Krebs und Rheuma) zusammen mit Insulin verabreicht werden. Dadurch soll eine verstärkte Wirkung in den Zielzellen hervorgerufen werden.
Hintergrund
Die Therapie beruht auf der Annahme, dass z.B. Krebszellen einen vermehrten Bedarf an Zucker haben. Durch die Gabe des Hormons Insulin wird der Blutzuckerspiegel gezielt erniedrigt. Während der entstandenen Hypoglykämie erfolgt die Applikation eines Wirkstoffs (z.B. Chemotherapeutikum). Anschließenden wird Glucose gespritzt, was zu einer erhöhten Aufnahmefähigkeit der Zellen und entsprechend potenzierten Effektivität des Wirkstoffs führen soll.
Für die Wirksamkeit und Effektivität der Insulin-potenzierten Therapie gibt es kaum klinische Belege. In der konventionellen Onkologie wird sie nicht angewendet. Die Deutsche Diabeteshilfe bezeichnet sie in einer Stellungnahme als "[...] ein experimentelles Verfahren ohne ausreichenden Wirksamkeits- und Sicherheitsnachweis, welches in wissenschaftlichen Studien erst überprüft werden muss."[1]
Quellen
- ↑ Stellungnahme zur „Insulin-potenzierten Therapie“ Deutsche Diabetes-Hilfe, 2012