Instinkthandlung
Definition
Eine Instinkthandlung ist ein angeborenes, innerhalb einer Spezies hoch standardisiert ablaufendes Verhaltensmuster.
Hintergrund
In der Verhaltensbiologie geht man davon aus, dass Instinkthandlungen nach einem festen Schema ablaufen. Bestimmte Triebkräfte (zum Beispiel die Notwendigkeit der Nahrungsaufnahme bzw. Hunger) führen zu Appetenzverhalten. Dieses wiederum soll einen Schlüsselreiz herbeiführen, auf den dann die Endhandlung folgt. Ist durch die Endhandlung eine Triebbefriedigung erfolgt, wird das Appetenzverhalten für eine gewisse Zeit eingestellt.
Bei niedrig entwickelten Lebewesen ist dieser Ablauf der Instinkthandlung relativ festgeschrieben. Bei höher entwickelten Lebewesen wie dem Menschen wird die Starrheit dieses Handlungsablaufes durch nicht instiktive Verhaltenskomponenten überlagert. Dadurch kann der Mensch bewusst über sein Verhalten, sowie die Konsequenzen nachdenken. Dennoch finden sich auch beim Menschen angeborene Verhaltensmuster, wie beispielsweise beim Kindchenschema.
Beispiel
Beispiel für eine typische, standardisiert ablaufende Instinkthandlung ist die Nahrungsaufnahme bei Amseljungen. Für Amseljungen stellt die Notwendigkeit der Nahrungsaufnahme den Trieb dar. Dieser führt zu Appetenzverhalten in Form von Unruhe. Die Elterntiere bringen daraufhin ihren Jungen Essen ins Nest, was für die Amseljungen einen Schlüsselreiz darstellt. Dieser führt dann zur Endhandlung, nämlich dem Aufsperren des Schnabels sowie dem Schlucken der Nahrung.
Quellen
Medizinische Psychologie und Soziologie, Henrik Kessler, 3. Auflage, Thieme
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