Hyperhydratation
Englisch: overhydration
Definition
Unter einer Hyperhydratation versteht man einen übermäßigen Wassergehalt des Körpers.
Formen
Bei der Hyperhydratation werden drei Formen unterschieden:
- Isotone Hyperhydratation: hierbei stehen Natrium- und Wasserüberschuss in einem isotonen Verhältnis, d.h. der Natriumspiegel im Blut ändert sich nicht.
- Hypertone Hyperhydratation: bei dieser Form kommt es zu einem Natriumüberschuss in der Extrazellulärmatrix wodurch den Zellen Wasser entzogen wird.
- Hypotone Hyperhydratation: durch einen Überschuss an freiem Wasser sinkt der Natriumspiegel im Blut. Dadurch strömt Wasser in die Zellen und lässt diese aufquellen.
Ursachen
Bei der hypotonen Hyperhydratation kommt es z. B. infolge eines akuten oder chronischen Nierenversagens, übermäßigen Trinkens von salzarmem Wasser, übermäßiger Glukoseinfusion oder intensiver Magenspülungen zu einer Überwässerung des Körpers ohne Anstieg des Natriums. Anteilsmäßig ist dadurch das Natrium erniedrigt, wodurch zum Ausgleich der Konzentrationsunterschiede Wasser entlang des Konzentrationsgefälles in die Körperzellen einströmt (die Zellen schwellen an).
Von einer isotonen Hyperhydratation spricht man, wenn z. B. durch eine Herzschwäche oder eine Leberzirrhose vermehrt Körperwasser eingelagert wird. Dadurch vermehrt sich das Gesamtvolumen bei gleich bleibendem Verhältnis von Wasser zu Natrium.
Bei der hypertonen Hyperhydratation kommt es z. B. durch Trinken von Meerwasser oder der Infusion von Salzlösungen zu einem Anstieg des Natriums und infolgedessen zu einem Wasserausstrom entlang des Konzentrationsgefälles aus den Zellen in den Extrazellularraum. Folge ist u. a. ein »Austrocknen« der roten Blutkörperchen, welche somit nicht mehr genügend Sauerstoff transportieren können. Dies führt zu einem Sauerstoffmangel des Körpers (»innere Erstickung«). Eine hypertone Hyperhydratation ist jedoch selten.