Hyperpathie
Englisch: hyperpathia
Hintergrund
Bei der Hyperpathie handelt sich um ein zentrales Schmerzsyndrom, das auf eine Beeinträchtigung im Bereich des Thalamus zurückzuführen ist. Es zeichnet sich durch eine gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber schmerzhaften bzw. nicht-schmerzhaften somatosensorischen Reizen (Allodynie) aus.
Physiologie
Neurophysiologisch lässt sich dieses Schmerzphänomen mit plastischen Veränderungen der synaptischen Übertragung erklären. Demzufolge bedingt eine repetitive Reizung postsynaptische Veränderungen im Sinne einer Langzeitpotenzierung (LTP), d.h. eine Sensibilisierung der zentralen Schmerzbahnen:
- Aufheben des Magnesiumblocks der NMDA-Rezeptoren
- Aktivierung von intrazellulären Signalkaskaden (z.B. MAP-Kinase-Signalweg),
- Induktion der Genexpression und damit der Proteinsynthese (z.B. zusätzliche Rezeptorproteine).
Auf diesen Zusammenhängen beruht auch das charakteristische "Nachhallen" der gestörten Empfindung.
Fachgebiete:
Anästhesiologie
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