Hutkrempenregel
Synonym: Hutkrempen-Regel
Definition
Die Hutkrempenregel wird in der Rechtsmedizin verwendet, um sturzbedingte Schädelverletzungen von Verletzungen abzugrenzen, die durch eine andere Person zugefügt wurden.
Hintergrund
Die sogenannte Hutkrempe ist eine gedachte Linie auf Höhe des größten Schädelumfangs.
Es gilt die Regel, dass bei Stürzen Verletzungen eher an den anatomisch prominenten Stellen wie Nase, Kinn und Stirn auftreten, die sich allesamt unterhalb der Hutkrempenlinie befinden. Schläge auf den Kopf werden eher von oben geführt und gehen mit Verletzungen oberhalb der Hutkrempe einher.
Allerdings gibt es natürlich Ausnahmen von dieser Regel, da Schläge ins Gesicht auch zu Verletzungen unterhalb der Hutkrempenlinie führen. Insbesondere bei der Beurteilung einer möglichen Kindesmisshandlung sind daher andere Verletzungscharakteristika relevanter.
Literatur
- Reinhard Dettmeyer et. Rechtsmedizin, Springer-Verlag, 3. Auflage
- Psychyrembel - Hutkrempenregel, abgerufen am 24.01.2022