Hornblower-Zeichen
Synonym: Hornblower-Zeichen nach Walch
Englisch: Hornblower's sign
Definition
Das Hornblower-Zeichen ist ein klinisches Zeichen, das auf eine Funktionsstörung der Außenrotatoren des Schultergelenks hinweist, insbesondere des Musculus infraspinatus und des Musculus teres minor.
Vorgehen
Der Untersucher bringt den Arm des stehenden oder sitzenden Patienten in 90° Abduktion und winkelt den Ellenbogen ebenfalls um 90° an. Der Patient soll anschließend gegen den Widerstand des Untersuchers den Unterarm nach oben drücken und so eine Außenrotation des Oberarms im Schultergelenk durchführen.
Alternativ wird der Patient darum geben, aus der gleichen Armposition die Hand des betroffenen Armes zum Mund zu führen. Dabei soll der Ellenbogen auf der gleichen Höhe gehalten werden. Der Bewegungsablauf wird beobachtet, um mögliche Kompensationsmechanismen aufgrund einer Schwäche der Außenrotation zu erkennen.
Beurteilung
Ein positives Hornblower-Zeichen liegt vor, wenn der Patient aufgrund einer Insuffizienz des Musculus infraspinatus und des Musculus teres minor keinen Druck gegen den Widerstand des Untersuchers aufbauen kann.
Beim alternativen Testablauf ist das Zeichen positiv, wenn der Patient die Hand nicht zum Mund führen kann, ohne den Ellenbogen weiter anzuheben. Stattdessen weicht der Oberarm kompensatorisch in eine Innenrotation und der Ellenbogen steht höher als die Hand.
Klinische Relevanz
Das Hornblower-Zeichen ist ein klinischer Hinweis auf eine Funktionsstörung oder Ruptur der Rotatorenmanschette, insbesondere der Infraspinatussehne und der Teres-minor-Sehne.
Literatur
- Buckup et al., Hornblower-Zeichen nach Walch. In: Buckup K, Buckup J, Hrsg. Klinische Tests an Knochen, Gelenken und Muskeln, 5. Auflage, Stuttgart: Thieme, 2012