Hitzetod
Englisch: heat death
Definition
Der Hitzetod ist ein Sterbefall infolge deutlich erhöhter Außentemperatur oder direkter Sonnenbestrahlung. Er ist eine relativ häufige Folge des Hitzschlags.
Hintergrund
In der Todesursachenstatistik des Statistischen Bundesamtes werden Hitztote in Deutschland aktuell (2020) nicht erfasst. Wissenschaftler schätzen die Zahl der Hitzetoten aufgrund der Übersterblichkeit in zwei Bundesländern in Relation zur Wochenmitteltemperatur.[1] Die Zahl hitzebedingter Sterbefälle lag im Jahr 2015 bei 5.200, im Jahr 2017 bei 1.400. Der Effekt von Hitze auf die Mortalitätsrate wird zunehmend schwächer. Ursächlich könnten physiologische Anpassungen, Hitzewarnungen oder andere Präventivmaßnahmen sein.[2]
Pathophysiologie
Der Hitzetod kann Folge unterschiedlicher pathophysiologischer Mechanismen sein. Die Erhöhung der Körperkerntemperatur über ca. 41,5°C führt dazu, dass Körpereiweiße denaturieren und ist somit zytotoxisch. Zudem führen Flüssigkeitsverluste zu einer erheblichen Dehydratation und Elektrolytstörungen. Weitere untersuchte Mechanismen sind die hitzebedingte Organischämie, inflammatorische Reaktionen, Rhabdomyolyse und disseminierte intravasale Gerinnung.[3]
Literatur
- ↑ Hitze verursachte 2018 fast 2.000 Todesfälle in Baden-Württemberg, Ärzteblatt, 7/2019, abgerufen am 4.8.2019
- ↑ an der Heiden, M. et al. Hitzebedingte Mortalität, Dtsch Arztebl Int 2020; 117: 603-9, abgerufen am 14.09.2020
- ↑ Mora et al.: Twenty-Seven ways a Heat can kill you: Deadly Heat in the Era of Climate change. Circulation: Cardiovascular Quality and Outcomes, American Heart Association, 2017