Hall-Technik
nach der schottischen Zahnärztin Dorna Hall
Englisch: Hall technique
Definition
Die Hall-Technik wird in der Kinderzahnheilkunde zur Behandlung von kariös-befallenen oder zerstörten Zähnen verwendet. Hierbei wird eine bereits vorgefertigte Stahlkrone auf den befallenen Zahn zementiert, ohne dass zuvor eine Kariesexkavation stattfindet.
Wirkmechanismus
Zunächst wird eine Stahlkrone passender Größe ausgewählt. Zur Zementierung wird die Krone mit Glasionomerzement befüllt und auf den Zahn gestülpt und positioniert. Verbleibende Zementreste werden entfernt. Durch die Stahlkrone werden die kariogenen Mikroorganismen isoliert und die Kariesläsion inaktiviert.
Indikationen
- fehlende Höcker
- kariös zerstörter Zahn
- frakturierter Milchmolar
Einschränkungen
Falls ein Milchmolar Symptome einer Pulpabeteiligung bzw. eine Pulpitis aufweist, ist von einer Stahlkrone abzuraten. Im Röntgenbild sollte eine Dentinbrücke zwischen Läsion und Pulpa sichtbar sein.
Vorteile
Die Besonderheit besteht darin, dass keine Kariesexkavation oder Präparation stattfinden muss. Es handelt isch um einen minimal-invasiven Eingriff, durch den invasive Eingriffe unter Allgemeinanästhesie an Kindern vermieden werden.
Quellen
- Weber, Memorix Zahnmedizin 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Thieme, 2024
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