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HER2/CEP17-Ratio

Synonym: HER2/CEP17-Verhältnis
Englisch: HER2/CEP17-Ratio

1. Definition

Die HER2/CEP17-Ratio beschreibt das Verhältnis des HER2-Gen zur Chromosom-17-spezifischen Sonde (CEP17) in der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH). Es dient der genaueren Charakterisierung eines Mammakarzinoms bei unklarem HER2-Rezeptorstatus.

2. Hintergrund

HER2 ist ein Wachstumsfaktorrezeptor, der in bis zu 20 % der Mammakarzinome überexprimiert wird, da das kodierende Gen auf Chromosom 17 amplifiziert ist.

HER2 ist ein wichtiges Drug Target in der Therapie des Mammakarzinoms und wird immunhistochemisch im Tumorgewebe bestimmt. Anhand des Färbegrades der immunhistochemischen Merkmale wird ein IHC-Score (0 oder 1+ = negativ; 2+ = zweifelhaft und 3+ = positiv) bestimmt.

3. Durchführung

Bei einem IHC-Score von 2+ (zweifelhaft) kann die sogenannte HER2/CEP17-Ratio bestimmt werden. CEP17 ist eine DNA-Sonde, mit deren Hilfe man die zentromere Region von Chromosom 17 mittels FISH sichtbar macht und eine Amplifizierung der Region visualisiert.

Die Anzahl der HER2-Genkopien wird dann mit der Anzahl von Chromosom-17-Zentromeren ins Verhältnis gesetzt.

4. Interpretation

Der HER2-Rezeptorstatus gilt als positiv, wenn die HER2/CEP17-Ratio ≥ 2 ist, oder die absolute Anzahl von HER2-Kopien ≥ 6 liegt.

Folgende Konstellationen sind möglich:

HER2/CEP17-Ratio Durchschnittliche HER2-Kopienzahl (Signale/Zelle) Interpretation
< 2,0 < 4,0 ISH-negativ, HER2-low
≥ 4,0 und < 6,0 ISH-negativ, HER2-low
≥ 6,0 ISH-positiv
≥ 2,0 < 4,0 ISH-negativ/HER2-low
≥ 4,0 ISH-positiv

4.1. Niedrige HER2/CEP17-Ratio

Eine niedrige Ratio deutet darauf hin, dass die Anzahl der Kopien des HER2-Gens im Verhältnis zu CEP17 niedrig ist. Dies spricht dafür, dass das HER2-Gen nicht übermäßig amplifiziert ist. Bei Patientinnen mit einer niedrigen HER2/CEP17-Ratio sind anti-HER2-Therapien wie Trastuzumab weniger wirksam.

4.2. Hohe HER2/CEP17-Ratio

Eine erhöhte Ratio weist darauf hin, dass die Anzahl der Kopien des HER2-Gens im Vergleich zu CEP17 hoch ist. Dies spricht für eine HER2-Genamplifikation und somit für eine aggressive Form von Brustkrebs. Patientinnen mit einer hohen HER2/CEP17-Ratio könnten von Therapien wie Trastuzumab profitieren, die den HER2-Rezeptor als Zielstruktur haben.

5. Literatur

Stichworte: HER2/neu, Mammakarzinom
Fachgebiete: Genetik, Onkologie

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21.03.2024, 09:05
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