Germanium

Germanium wurde erstmals am 6. Februar 1886 durch den Chemiker Clemenz Winkler nachgewiesen. Benannt ist es nach dem Heimatland des Entdeckers (lat. Germania - Deutschland).

Bei Ge handelt sich um ein grau-weißes, sprödes, aber beständiges Halbmetall. Sein Schmelzpunkt beträgt 938,3 °C und sein Siedepunkt 2820 °C. Nach neuerer Definition gilt Ge als Halbleiter.

Germanium ist weit verbreitet, kommt aber nur in sehr geringen Konzentrationen vor. Spuren von Ge sind in Bohnen, Austern, Thunfisch und Knoblauch enthalten. Einige Pflanzen wie Süßgräser reichern zudem Ge an.

Germanium wird in verschiedenen High-Tech-Anwendungen eingesetzt, insbesondere in Bereichen wie Infrarotsysteme und Halbleitertechnik. Germanium wird als Mutternuklid zur Herstellung von Gallium-68 verwendet. Außerdem findet ⁶⁸Ge als Quelle zur Detektorkalibration bei der Positronenemissionstomographie (PET) Anwendung.

Germanium wird bei oraler Aufnahme sehr leicht vom Körper aufgenommen, hat aber nach derzeitigem Wissensstand (2025) keine physiologische Bedeutung. Dementsprechend existieren auch keine Ge-Mangelerscheinungen.

Mögliche positive Wirkungen als Immunstimulans, bei der Krebsbehandlung, zur Entgiftung und zur Blutdrucksenkung werden mitunter postuliert, sind aber durch Studien nicht belegt.

Germanium wird mitunter als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben, wobei in Deutschland aktuell (2025) kein einziges Ge-haltiges Präparat zugelassen ist. Im Jahr 2000 warnte das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (bgvv) vor der Einnahme von Ge-haltigen-Kapseln, die von einer österreichischen Firma als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben wurden. Germanium und seine Verbindungen weisen eine relative geringe akute Toxizität auf. Dennoch sind Gesundheitsschäden und Todesfälle nach Ge-Zufuhr beim Menschen mehrfach beschrieben.

• Deutsches Ärzteblatt; Bundesinstitut: Warnung vor Germanium