Fruktose-Belastungstest
Definition
Der Fruktose-Belastungstest ist ein oraler Belastungstest zur Abklärung einer Fruktoseintoleranz oder einer Fruktosurie. Dabei wird die Fähigkeit des Körpers getestet, Fruktose zu verwerten.
Durchführung
Zunächst erfolgt eine Blutentnahme bei Nüchternzustand. Anschließend werden 25 g Fruktose in 400 ml Wasser oder Tee gelöst und oral verabreicht. Nach 30, 60, 90 und 120 min wird erneut Blut entnommen.
Gemessen werden die Fruktose und Glucose im venösen Blutplasma (NaF-Blut). Zusätzlich kann auch ein Wasserstoff-Atemtest durchgeführt werden.
Interpretation
Im Normalfall ist ein Fruktoseanstieg um 6 bis 15 mg/dl zu erwarten, wobei das Maximum nach 30 bis 60 Minuten erreicht wird. Anschließend fällt der Wert nach 120 Minuten wieder auf den Ausgangswert ab.
Bei Fruktoseintoleranz oder Fruktosurie liegt ein Fruktoseanstieg auf > 40 mg/dl vor. Bei Fruktoseintoleranz kommt es zusätzlich zum Glucoseabfall.
Hinweis
Bei Säuglingen und Kleinkindern mit Verdacht auf eine hereditäre Fruktoseintoleranz (HFI) sollte der Test nicht durchgeführt werden, da er zu schweren Stoffwechselentgleisungen führen kann. Hier ist die genetische Diagnostik vorzuziehen, die bis zu 97% der Mutationen im Aldolase-B-Gen (ALDOB) erfasst. Aufgrund der möglichen massiven Hypoglykämie sollte die Durchführung des Fruktose-Belastungstest nur unter Bereitstellung einer Reanimationsoption oder unter klinischen Bedingungen stattfinden.
Quellen
Laborlexikon.de; abgerufen am 11.03.2021
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