Foramen mentale
von lateinisch: foramen - Öffnung und mentum - Kinn
Englisch: mental foramen
Definition
Das Foramen mentale ist eine Knochenöffung des Unterkiefers (Mandibula), die kaudal des ersten Prämolaren liegt.
Anatomie
Im Foramen mentale endet der Canalis mandibulae. Durch die Öffnung treten der Nervus mentalis sowie die Arteria und Vena mentalis an die Oberfläche aus. Die Lage des Foramen mentale ist abhängig vom Status des Alveolarkamms. Bei einer Rückbildung des Alveolarkamms (z.B. durch Zahnverlust) kommt es zu einer relativen "Verschiebung" des Foramen mentale nach krestal.
Klinik
Im zahnlosen Unterkiefer rückt das Foramen durch die Atrophie des Alveolarkamms langsam an den oberen Rand des Unterkieferknochens. Wenn eine Zahnprothese auf dem Foramen aufliegt, kann der Druck auf den Nervus mentalis zu Schmerzen führen. Abhilfe schafft hier ein Ausschleifen der Prothese im Bereich der Druckstelle, was allerdings die Stabilität des Prothesensitzes reduzieren kann. Lässt sich das Problem prothetisch nicht lösen, kommt alternativ die Verlegung des Nerven durch Neurolyse in Frage.