Flugmuskeln (Geflügel)
Synonym: Flugmuskulatur
Definition
Die Flugmuskeln sind eine Gruppe von Skelettmuskeln im Bereich des Flügels, die in einem komplexen Zusammenspiel dem Vogel das Fliegen ermöglichen.
Anatomie
Die Muskeln im Schulter- und Brustbereich können beim Geflügel in zwei Gruppen unterteilt werden, die Schultergürtelmuskeln und die Flugmuskeln. Die Muskeln der ersten Gruppe sind fest in die Kontur des Rumpf einbezogen, weshalb sie relativ schwach ausgeprägt sind. Sie sind für die Verbindung des Schultergürtelskeletts (Ossa cinguli membri thoracici) mit dem Stamm verantwortlich und sorgen so für die notwendige Stabilisierung in diesem Körperabschnitt.
Den Schultergürtelmuskeln gegenüber stehen die Flugmuskeln, die den Flügel als Ganzes in Bewegung versetzen können. Da sie als die "eigentlichen Flugmuskeln" angesehen werden und große Kräfte aufbringen müssen, sind sie besonders mächtig ausgebildet.
Flugmuskeln | Nerven |
---|---|
Musculus pectoralis | Nervi pectorales |
Musculus supracoracoideus | Nervus supracoracoideus |
Musculus deltoideus major | Nervus axillaris |
Musculus deltoideus minor | Nervus axillaris |
Der Musculus pectoralis ist der stärkste Muskel des Vogelkörpers. Er ist für das Abwärtsschlagen des Flügels zuständig und sorgt mit seiner Konstruktion für den Auftrieb und Vortrieb des Vogels im Flug. Der deutlich schwächere Musculus supracoracoideus hebt - mit Unterstützung der Musculi deltoidei major et minor - den Flügel.
Das Gewicht des flügelsenkenden Musculus pectoralis ist um ein Mehrfaches höher als das der Flügelheber, da diese deutlich schwächer ausgeprägt sind und ihnen in ihrer Funktion während des Fluges noch die Schwerkraft zugute kommt.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band V: Geflügel. Parey, 2004.
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