Fingerfraktur
Englisch:finger fracture
Definition
Als Fingerfraktur wird ein Bruch der Grund-, Mittel-, oder Endphalanx bezeichnet. Dieser geschieht meist durch direkte traumatische Krafteinwirkung (z.B. Sturz, Sportunfälle).
Einteilung
- Querfraktur
- Schrägfraktur
- Längsfraktur
- Trümmerfraktur (mit/ohne Gelenkbeteiligung)
Diagnose
Die Diagnose erfolgt durch eine Röntgenaufnahme in 2 Ebenen. Klinisch treten Schmerzen, Schwellung sowie ggf. eine Fehlstellung und Funktionsminderung der Finger auf. Weiters ist Motorik, Durchblutung und Sensibilität zu überprüfen.
Therapie
Erste Hilfe
- Ruhigstellung
- Hochlagerung
- Kühlung
Konservative Therapie
- Analgetika (NSAR)
- Reposition und Fixation auf eine Gipsschiene bis zum Unterarm mit Fixierung der danebenliegender Finger
- bei Endgliedfraktur: Anlegen einer Stack-Schiene
- Ruhigstellung für max. 4 Wochen in Funktionsstellung (Flexion des MCP um mind. 70°, der Interphalangealgelenke um 10°)
- Regelmäßige Kontrolle von Motorik, Durchblutung und Sensibilität
- intensive Physio- und Übungstherapie nach Ruhigstellungsphase
Operative Therapie
Indikationen für eine operative Therapie sind offene Frakturen, Gelenksfrakturen, irreponible Frakturen sowie dislozierte Abrissfrakturen. Der gebrochene Finger kann mittels perkutaner oder offener Spickung (mit Kirschner-Draht) versorgt werden. Weiters ist eine Osteosynthese mit Schrauben und einer Miniplatte möglich. Bei offenen Frakturen kann auch ein Minifixateur eingesetzt werden. Falls nötig wird eine Arthrodese (Versteifung der Interphalangealgelenke in geeigneter Stellung) durchgeführt. Wichtig ist eine frühfunktionelle Nachbehandlung nach der Operation. Bei stabilier Osteosynthese kann die Physiotherapie bereits am ersten postoperativen Tag erfolgen.
Komplikationen
- bleibende Fehlstellungen
- sekundäre Dislokation nach Osteosynthese
- Versteifung der Finger (nach zu langer Ruhigstellung oder bei Streckstellung)