Fettpolsterzeichen
Englisch: fat pad sign
Definition
Als Fettpolsterzeichen bezeichnet man im Röntgenbild die Darstellung von verlagertem periartikulärem Fettgewebe, was Hinweis auf einen Gelenkerguss z.B. durch eine Fraktur sein kann.
Entstehung und Morphologie
Viele Gelenke haben an die Gelenkkapsel anliegend physiologische Fettpolster. Aufgrund der unterschiedlichen Dichteverhältnisse und somit besseren Strahlentransparenz lässt sich das Fettgewebe im Röntgenbild als Aufhellung (schwarzes Band) darstellen. Bei einer Pathologie im Bereich des Gelenks mit begleitendem Gelenkerguss kommt es zu einer Abhebung des Fettpolsters, was im Röntgenbild sichtbar wird. Man spricht dann von einem positiven Fettpolsterzeichen.
Fettpolsterzeichen des Ellenbogens
Am bekanntesten ist das Fettpolsterzeichen bei der Diagnostik des Ellenbogens. Das Ellenbogengelenk besitzt sowohl ein ventrales als auch ein dorsales Fettpolster. In der seitlichen Röntgenaufnahme des Ellenbogens in 90° Beugung lässt sich physiologischerweise nur das vordere Fettpolster darstellen, welches in der Fossa coronoidea liegt und parallel zum Humerus verläuft. Das hintere Fettpolster liegt in der Fossa olecrani und wird durch Knochen überlagert.
Bei einer Verletzung des Ellenbogengelenks mit begleitendem Gelenkerguss hebt sich das ventrale Fettpolster an und zeigt dann eine trianguläre, segelartige Form (vorderes Fettpolsterzeichen bzw. Sail Sign). Weiterhin wird nun das dorsale Fettpolster sichtbar (hinteres Fettpolsterzeichen). Im Falle eines Traumas deuten beide Fettpolsterzeichen auf eine im Röntgenbild nicht sofort sichtbare Fraktur hin (v.a. Radiuskopf- und Radiushalsfrakturen bei Erwachsenen und suprakondyläre Humerusfraktur bei Kindern).[1]
Quellen
- ↑ Gaurav K et al. The fat pad sign, Radiology, 2002
um diese Funktion zu nutzen.