Femoropatellares Schmerzsyndrom
Synonyme: Vorderer Knieschmerz, Patellofemorales Schmerzsyndrom, PFSS
Definition
Femoropatellares Schmerzsyndrom, kurz FPS, ist eine Sammelbezeichnung für kausal nicht eindeutig einzuordnende Schmerzzustände im Bereich des vorderen Knies bzw. der Kniescheibe mit hoher Selbstheilungstendenz.
Von einigen Autoren wird das femoropatellare Schmerzsyndrom mit der Chondropathia patellae gleichgesetzt, von anderen als übergeordneter Begriff verwendet.
Epidemiologie
Angaben zur Epidemiologie sind aufgrund der unscharfen Abgrenzung mit Vorsicht zu genießen. Frauen sollen etwas häufiger betroffen sein als Männer.
Klinik
Das femoropatellare Schmerzsyndrom tritt vorwiegend im Jugendalter auf und kann jahreszeitliche Schwankungen zeigen. Es bestehen ein- oder beidseitige spontane Beschwerden nach längerer Knieflexion. Zusätzlich können Blockierungsphänomene oder eine Giving-way-Symptomatik, sowie Krepitation, Patellaanpress- bzw. Patellaverschiebeschmerz und ggf. eine Lateralisierung der Patella vorliegen.
Diagnostik
- Röntgen: Defilee-Aufnahme mit Blick auf Formvarianten der Patella oder Vorliegen einer Arthrose
Therapie
Die Therapie erfolgt in der Regel konservativ. Operative Maßnahmen sind nur angezeigt, wenn eine Fehlstellung der Patella oder feststellbare Knorpeldefekte vorliegen.
OP-Techniken
- Laterale Retinaculumspaltung nach Viernstein und Weigert, danach 2 Wochen keine Belastung und im Anschluss an die OP zunehmende Mobilisation mit Physiotherapie
- Pridie-Bohrung: Bildung von Ersatzknorpel wird angeregt (Faserknorpel); danach 4-6 Wochen postoperativ keine Belastung
- Operation nach Elmslie-Trillat: Medialisierung der Tuberositas tibiae; 2-4 Wochen postoperativ Gangschule ohne Belastung; direkt bewegungsstabil, limitierte Flexion/Extension 90/0/0; danach aufbelasten
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