Fascia antebrachii (Veterinärmedizin)
Synonym: Unterarmfaszie
Definition
Die Fascia antebrachii ist die distale Fortsetzung der Fascia brachii an der Vordergliedmaße der Haussäugetiere.
Anatomie
Die Fascia antebrachii ist eine sehr starke, häufig zwei- oder gar mehrblättrige Hülle mit bläulichweißem Schimmer. Als Faszie umhüllt sie den gesamten Unterarm strumpfartig und erreicht medial die größte Stärke. Sie schmiegt sich den kraniolateral gelegenen Streckern im allgemeinen dicht an, wohingegen sie den kaudalen Beugern meist nur lose anliegt.
Die Faszie geht in der Gegend des Ellenbogengelenks aus der Fascia brachii hervor, besitzt jedoch Befestigungspunkte am Humerus, an den Seitenbändern des Ellenbogengelenks und am Olekranon.
Die Fascia antebrachii geht am Karpalgelenk in die Fußfaszie über. Sie entlässt zwischen die Unterarmmuskeln Septa intermuscularia, die in der Tiefe teilweise miteinander, teils mit dem Periost, aber auch mit einer besonderen, das Antebrachialskelett direkt umschließenden Faszienhülle, verschmelzen. Durch diese Fasziensepten entstehen schlauchartige Bindegewebsscheiden, in denen die Muskeln oder Muskelgruppen liegen und dort fixiert werden. Die Hüllen bestimmen damit auch die Gleit- und Zugrichtung der Muskeln. Neben den Muskeln werden auch die größeren Gefäß- und Nervenstämme von Faszienblättern umhüllt. Durch diese gemeinsamen Hüllen können die Spannungs- und Druckschwankungen der arbeitenden Muskulatur für die Rückbeförderung des venösen Blutes genutzt werden (Muskelpumpe).
Die tiefe Unterarmfaszie verschmilzt an allen muskelfreien Stellen mit dem Periost des Antebrachialskeletts, aber auch mit dem Unterstützungsband des Musculus flexor digitalis superficialis sowie den Endsehnen der Musculi flexor und extensor carpi ulnaris.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, and Eugen Seiferle. Band I: Bewegungsapparat. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.
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