Fall-Kontroll-Studie
Definition
Eine Fall-Kontroll-Studie ist eine nicht-experimentelle, eine bestehende Situation beobachtende, retrospektive Studie, die zwei Gruppen hat - die Gruppe der Fälle und die Gruppe der Kontrollen.
Hintergrund
Bei einer Fall-Kontroll-Studie werden die Eigenschaften identifizierter "Fälle" mit einer bestimmten Krankheit oder Eigenschaft retrospektiv mit den (als Ursache der Erkrankung vermuteten) Eigenschaften passender Personen ohne diese Erkrankung ("Kontrollen") verglichen.
Bestehen Unterschiede bezüglich des Vorhandenseins bestimmter Faktoren (Risikofaktoren oder Schutzfaktoren) wie z.B. Blutdruck, Geschlecht, Alter, Einnahme bestimmter Medikamente, Begleiterkrankungen usw., so können diese als Hinweise auf einen ätiologischen Zusammenhang interpretiert werden. Die Qualität einer Fall-Kontroll-Studie ist abhängig von der Zusammensetzung der Kontrollgruppe und deren Vergleichbarkeit mit der Fallgruppe. Die Zuordnung zu den beiden Gruppen erfolgt durch den Untersucher anhand des Vorhandenseins der Erkrankung.
Eine Fall-Kontroll-Studie eignet sich besonders zur Suche nach der Ursache sehr selten auftretender Erkrankungen oder solcher mit einer sehr langen Latenzzeit zwischen Einwirken einer schädlichen Noxe (z.B. Asbest) und klinisch erhebbarem Krankheitsstadium (z.B. Pleuramesotheliom). Fall-Kontroll-Studien liefern oft erste Hinweise auf eine mögliche kausale Beteiligung einer Exposition. Dies war z.B. beim Nachweis des schädlichen Effekts des Rauchens auf die Entstehung von Bronchialkarzinomen der Fall.
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