Exfoliatin
von lateinisch: exfoliare - abblättern
Englisch: exfoliatin
Definition
Exfoliatine sind Bakterientoxine, die von Staphylococcus-aureus-Stämmen gebildet werden und sich spezifisch gegen das Cadherin Desmoglein richten.
Wirkung
Exfoliatine wirken als glutamatspezifische Serinproteasen, die hochspezifisch Desmoglein-1 spalten, ein Haftprotein in den Desmosomen des Stratum granulosum. Sie bewirken eine intraepidermale Spaltbildung zwischen dem Stratum corneum und dem Stratum granulosum und ermöglichen den Erregern so eine erleichterte Gewebeinvasion.
Einteilung
- Exfoliatin A (ETA)
- Exfoliatin B (ETB)
Exfoliatin A und B unterscheiden sich in ihrem Vererbungsmodus: ETB wird plasmidgebunden, ETA chromosomal vererbt.
Klinik
Bei der Impetigo contagiosa sind Exfoliatine für die Blasenbildung der Haut verantwortlich. Im Blutkreislauf zirkulierende Exfoliatine lösen das Staphylococcal scalded skin syndrome (SSSS) aus.