Entscheidungsunterstützung
Englisch: decision support
Definition
Unter Entscheidungsunterstützung versteht man in der medizinischen Informatik Funktionen einer Software (Computerprogramm), die früh in den Prozess der ärztlichen Entscheidungsfindung eingreifen und das Fällen einer Entscheidung erleichtern sollen.
Funktionsweise
Eine entscheidungsunterstützende Software muss über alle Informationen verfügen, die auch der Arzt zur Entscheidungsfindung und zum Fällen der Entscheidung benötigt.
Dies sind u.a. Informationen über:
- alle relevanten Patientendaten
- wichtige Symptome
- bisherigen Krankheitsverlauf
- relevante Ergebnisse aus der Diagnostik
- bisherige Medikation
Eine praxistaugliche entscheidungsunterstützende Software muss also theoretisch alles berücksichtigen, worüber eine elektronische Krankenakte Aufschluss gibt.
Entscheidungsunterstützende Software steht dem User (im Gegensatz zum Entscheidungsmonitoring, das nur im Hintergrund aktiv ist) stets aktiv zur Seite. Wird der Computer vom Arzt mit entsprechenden oben genannten Informationen gespeist, kann die Entscheidungsunterstützung durch Vorschläge dem Arzt eine sehr nützliche Hilfe bei der Diagnoseplanung, Therapieplanung, Medikationsplanung usw. sein.
Bei allem technischen Fortschritt ist dabei aber für den Arzt höchste Vorsicht geboten. So intelligent und ausgereift moderne entscheidungsunterstützende Funktionen sein mögen, sie können zur Zeit (2007) auf keinen Fall die ärztliche Entscheidung als solche übernehmen.