Entscheidungsmonitoring
Englisch: decision monitoring
Definition
Unter Entscheidungsmonitoring versteht man in der medizinischen Informatik die Hintergrundüberwachung ärztlicher Entscheidungen (z.B. zu diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen, Medikamenten-Einnahme etc.) durch eine ausgeklügelte Software (Computerprogramm). Bei einer nicht durch Expertenwissen abgesicherten ärztlichen Entscheidung macht die Software den User auf das vorliegende Problem aufmerksam.
Funktionsweise
Eine optimale Entscheidungsmonitoring-Software verfügt über Informationen, die auch der Arzt zur Entscheidungsfindung und zum Fällen der Entscheidung benötigt.
Dies sind unter anderem Informationen über:
- alle relevanten Patientendaten
- wichtige Symptome
- bisherigen Krankheitsverlauf
- relevante Ergebnisse aus der Diagnostik
- bisherige Medikation
Im Grunde genommen muss eine perfekte Entscheidungsmonitoring-Software also alles berücksichtigen, worüber eine elektronische Krankenakte Aufschluss gibt.
Die Entscheidungsmonitoring-Software läuft normalerweise im Hintergrund ab und überwacht, ohne sich bemerkbar zu machen, das ärztliche Handeln. Solange der Arzt Entscheidungen trifft, die mit in der Software gespeichertem und vordefinierten Expertenwissen übereinstimmen, bleibt die Software für den User unbemerkt. Trifft der Arzt jedoch eine Entscheidung, die nicht durch das eingespeicherte Expertenwissen abgesichert ist, meldet sich das Programm zu Wort und fordert den Arzt auf, seine Entscheidung noch einmal zu überdenken.
Das Entscheidungsmonitoring kann bereits heute effektiv helfen, ärztliche Fehlentscheidungen zu verhindern, es kann jedoch keinenfalls einen Arzt ersetzen.