Eigenfetttransplantation
Synonyme: Eigenfett-Transplantation, Eigenfetttransfer, Lipofilling
Englisch: autologous fat transplantation
Definition
Die Eigenfetttransplantation ist eine Methode der plastischen bzw. ästhetischen Chirurgie, bei der vitales Fettgewebe aus einem Körperareal entnommen wird und anschließend in ein anderes Areal des gleichen Patienten "umgesiedelt" wird. Das Verfahren wird deshalb auch als "autologe" Fetttransplantation bezeichnet.
Geschichte
Die Eigenfettransplantation wurde von Dr. Pierre Fournier erfunden. Die Methode wird seit ca. 25 Jahren durchgeführt. Die Fettzellentnahme ähnelt der Liposuktion, die in Ihrer jetzigen Form auch von Dr. Pierre Fournier mitbegründet wurde.
Vorgehen
Tumeszenz
Zunächst wird das Spenderareal durch Injektion einer Tumeszenzlösung, die nur wenig Vasokonstriktiva enthält, vorbereitet. Die Spreizung des Gewebes durch die eingeführte Flüssigkeit lockert die abzusaugenden Fettzellen nach einer Einwirkzeit von ca. 60 Minuten.
Absaugung
Die Fettzellen werden mit einer relativ dicken Kanüle unter sehr geringem Sog abgesaugt. Die "Ausbeute" liegt wegen des besonders schonenden Vorgehens nur bei ca. 10% der Absaugmenge einer "normalen" Fettabsaugung.
Separation und Reinigung
Ein besonderer Stellenwert kommt der Trennung und Reinigung der Fettzellen zu. Hierbei werden die vitalen Gewebe unter anaeroben Verhältnissen vom Rest der Absaugmenge getrennt und dehydriert. Die Zellen sind in einer sog. "Fettbank" über Monate lagerfähig.
Transplantation
Mit einer speziellen Kanüle werden die gewonnenen oder aufgetauten Fettzellen wie eine "Perlenkette" unter die Haut verbracht.
Empfänger-Areale
- Gesicht: Wangen, Jochbeinareal, Nasolabialfalte, Lippen, Kinn
- Rumpf: Brust, Po
- Extremitäten: Hände, Muskelkontouren
- Narben
Ergebnisse
Die "Einwachsrate" ist sehr individuell und unterscheidet sich von Mensch zu Mensch und von Areal zu Areal. Mit modernen Methoden wie Ultraschall und MRT wurden die Ergebnisse von mehreren Patienten ca. 15-20 Jahre nach der Transplantation kontrolliert. Bei ca. 65% der Patienten konnte man noch einen Volumeneffekt an den behandelten Stellen nachweisen.