Edward Calvin Kendall

Edward Calvin Kendall wurde am 8. März 1886 in South Norwalk, Connecticut, geboren. Nach seinem Studium an der Columbia University, wo er 1908 den Bachelor of Science und 1909 den Master of Science in Chemie erwarb, promovierte er dort 1910 zum Ph.D. in Chemie.

Seine berufliche Laufbahn begann er als Forschungschemiker bei Parke, Davis & Co. in Detroit, bevor er am St. Luke’s Hospital in New York weiterforschte. 1914 wechselte er an die Mayo Foundation in Rochester, Minnesota, wo er die Biochemie-Abteilung leitete und später Professor für Physiologische Chemie wurde. Nach seiner Emeritierung im Jahr 1951 übernahm er eine Gastprofessur an der Princeton University.

Nach seiner Pensionierung setzte Kendall seine Forschungen in Princeton fort und blieb weiterhin aktiv in der Wissenschaft. Er verstarb am 4. Mai 1972 in Princeton, New Jersey.

• Kendall isolierte das Schilddrüsenhormon Thyroxin und trug damit wesentlich zum Verständnis der Schilddrüsenfunktion bei.
• Kendall kristallisierte Glutathion und bestimmte dessen chemische Struktur, was wichtige Einblicke in antioxidative Mechanismen ermöglichte.
• Zusammen mit Tadeus Reichstein führte Kendall chemische Untersuchungen an der Nebennierenrinde durch. Sie isolierten und identifizierten verschiedene Hormone, darunter Cortison, das später in Zusammenarbeit mit Philip S. Hench als wirksames Mittel gegen entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis eingesetzt wurde.

Für ihre bahnbrechenden Arbeiten über die Hormone der Nebennierenrinde und deren therapeutische Anwendung wurden Kendall, Hench und Reichstein 1950 gemeinsam mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt Kendall zahlreiche weitere Ehrungen, darunter den Lasker Award des American Public Health Service und den Passano Award der Passano Foundation.

• https://www.nobelprize.org/prizes/medicine/1950/kendall/biographical/, abgerufen am 26.02.25
• https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/kendall-edward-calvin/35798, abgerufen am 26.02.25