Dihydroartemisinin
Synonyme: Dihydroartemisininum, Artenimol
Englisch: dihydroartemisinin
Definition
Dihydroartemisinin, kurz DHA, ist medikamentöser Wirkstoff, der zu den Schizontoziden (Malariamitteln) zählt. Es ist der aktive Metabolit aller Artemisinin-Derivate. Als Kombinationspräparat mit Piperaquin-Phosphat steht Dihydroartemisinin seit 2017 auf der WHO-Liste der unentbehrlichen Arzneimittel.
Hintergrund
Artemisinine zählen zu den wirksamsten heute bekannten Malariamitteln. Aufgrund ihrer kurzen Halbwertszeit (HWZ) werden sie in der Regel in Kombination mit anderen Wirkstoffen verabreicht.
Chemie
Dihydroartemisinin hat die Summenformel C15H24O5, und ein Molekulargewicht von 284,3 g/mol. In Wasser ist es nur schwer löslich.
Wirkmechanismus
Der Wirkmechanismus von Dihydroartemisinin ist derzeit (2024) noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass die Wirkung auf einer Abtötung der Plasmodien durch oxidativen Stress beruht. So besitzt Dihydroartemisinin eine Peroxidstruktur, die in Gegenwart von Eisenionen instabil wird und abgespalten wird, wobei freie Radikale gebildet werden. Dieser Prozess findet im Körper überall dort statt, wo hohe Konzentrationen an Eisenionen vorkommen, vor allem in Erythrozyten, aber auch in den Malariaerregern selbst.
Quellen
- Pharmawiki; Dihydroartemisinin; abgerufen am 12.01.2024
- PZ; Lebensrettende Prophylaxe und Therapie; Ausgabe 12/10
- WHO; Model List of Essential Medicines; abgerufen am 12.01.2024