Dermatotenodese
Definition
Die Dermatotenodese ist ein operativer Eingriff bei distalen Strecksehnenrupturen. Er behinhaltet die Versorgung mit einer durchgreifenden fortlaufenden Naht durch Sehne und Haut, wenn eine konservative Therapie mittels Stack-Schiene scheitert.
Hintergrund
Bei subkutanen Strecksehnenabrissen (Läsion in Zone I/Hammerfinger, Mallet- Finger, Drop- Finger) gibt es folgende Behandlungsmöglichkeiten:
- konservative Therapie nach Stack (oder auch Winterstein-Schiene)
- operative Therapie (Dermatotenodese)
Durchführung
Bei Subluxation des Endglieds oder offener Verletzung exakte Reposition und Refixation, z.B. mit dünnem KD.
- Geschlossene Reposition und Retention meist nicht möglich.
- Bei offener Reposition Fixation mit feinen KD (0,6 mm) und temporäre, transartikuläre KD-Fixation in leichter Überstreckstellung des Endgelenks. Arthrodesedraht 4 Wo. postop. entfernen, die anderen Drähte nach 8 Wo.
- Offene Schnittverletzung: Sofortige primäre Naht, temporäre KD-Arthrodese in leichter Überstreckstellung. Drahtentfernung nach spätestens 6 Wo. KG.
- Veraltete Strecksehnenabrisse: Bei insuffizientem Sehnenregenerat OP nach Fowler: In Oberst-Anästhesie kleiner, längsverlaufender Hautschnitt dorsal über dem PIP-Gelenk, exakte Präparation und Identifikation des Mittelzügels. Nach Mobilisation wird dieser so weit distal wie möglich vorsichtig durchtrennt, Seitenzügel müssen unbedingt intakt bleiben. Hautnaht. Eigenständige Mobilisation des Fingers, evtl. KG. Streckung bessert sich nach wenigen Tagen um ca. 30°.
Nachbehandlung
Schiene für 8 Wo. PIP soll gebeugt werden. Hautpflege! Bei kleineren knöchernen Ausrissen: Schienenruhigstellung für ca. 4 Wo.
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