Denis-Klassifikation (Sakrumfraktur)
Synonym: Einteilung nach Denis
Definition
Die Denis-Klassifikation dient der systematischen Einteilung von Sakrumfrakturen auf Basis ihrer anatomischen Lokalisation in Bezug auf die Neuroforamina und den Spinalkanal. Sie ermöglicht eine Beurteilung des potenziellen neurologischen Risikos sowie eine differenzierte Therapieplanung.
Einteilung
| Zone | Lokalisation | Klinische Bedeutung |
|---|---|---|
| Zone 1 | Fraktur liegt lateral der Foramina in der Ala ossis sacri | Geringstes Risiko für neurologische Komplikationen |
| Zone 2 | Fraktur durch die Foramina, aber ohne Beteiligung des Spinalkanals | Kann zu radikulären Symptomen führen |
| Zone 3 | Fraktur liegt medial der Foramina mit Beteiligung des Spinalkanals | Höchstes Risiko für neurologische Ausfälle (z. B. Cauda-equina-Syndrom) |
Subklassifikation der Zone 3
Die Subklassifikation unterstützt die Beurteilung der Instabilität und Entscheidung zur operativen Versorgung:
| Typ | Frakturmerkmal |
|---|---|
| Typ 1 | Nur kyphotische Achsabweichung am Frakturbereich, keine Translation |
| Typ 2 | Kyphose mit anteriorer Translation des distalen Sakrum |
| Typ 3 | Kyphose mit vollständiger Dislokation der Frakturfragmente |
| Typ 4 | Trümmerfraktur des S1-Segments, typischerweise durch axiale Kompression verursacht |
Literatur
- Skalski M, Walizai T, Gaillard F, et al. Classification of sacral fractures. Reference article, Radiopaedia.org (Accessed on 18 Jun 2025)
- Denis F, Davis S, Comfort T. Sacral fractures: an important problem. Retrospective analysis of 236 cases. Clin. Orthop. Relat. Res. 1988;227: 67-81.
Artikelinhalt ist veraltet?
Hier melden
Fachgebiete:
Neurologie, Radiologie
Diese Funktion steht nur eingeloggten Abonnenten zur Verfügung