Delta-Bilirubin
Definition
Delta-Bilirubin ist ein Anteil des konjugierten Bilirubins, der kovalent an Serumalbumin gebunden vorliegt. Bei der Routinemessung im Labor wird Delta-Bilirubin als Bestandteil des direkten Bilirubin erfasst (Diazo-Methode).
Hintergrund
Bei Gesunden kommt praktisch kein Delta-Bilirubin vor. Es wird um so mehr Delta-Bilirubin gebildet, je länger und je mehr konjugiertes Bilirubin im Plasma vorliegt (Hyperbilirubinämie z.B. bei Cholestase). Das wasserlösliche, konjugierte Bilirubin bindet dann kovalent über die Tetrapyrrolseitenkette an Albumin. Delta-Bilirubin kann bei hepatozellulärem und posthepatischem Ikterus einen Anteil zwischen 8 und 90 % des Gesamtbilirubins ausmachen.
Klinik
Wenn eine Lebererkrankung abheilt, bleibt das Delta-Bilirubin aufgrund seiner Eliminationskinetik länger erhöht. Delta-Bilirubin wird nicht hepatisch oder renal eliminiert, sondern nimmt nur mit der Halbwertzeit des Albumins ab, die 13 bis 18 Tage beträgt. Dies kann erhöhte Bilirubin-Werte verursachen, die nicht mit dem klinischen Verlauf korrelieren.
Quellen
- Henryk Dancygie: Klinische Hepatologie: Grundlagen, Diagnosik und Therapie hepatobiliärer Erkrankungen; Springer-Verlag, 2013; Seite 208
- Jürgen Hallbach: Klinische Chemie und Hämatologie für den Einstieg; Georg Thieme Verlag, 2006; Seite 200
- Gressner, Arndt. Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik, Springer-Verlag, 3. Auflage, 2019
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