Dünndarmtransplantation
Definition
Die Dünndarmtransplantation ist eine Form der Organtransplantation, bei welcher Teile oder der gesamte Dünndarm eines geeigneten Organspenders auf einen Empfänger übertragen werden. Der Eingriff wird in Deutschland nur in wenigen spezialisierten Zentren angeboten.
Hintergrund
Eine Dünndarmtransplantation kann isoliert oder zusammen mit anderen Bauchorganen als Multiviszeraltransplantation durchgeführt werden.
Indikation
Indikation für eine Dünndarmtransplantation ist ein angeborenes oder erworbenes Kurzdarmsyndrom. Kriterien für die Durchführung des Eingriffs sind u.a.:
- irreversibles Darmversagen mit wesentlichen Komplikationen
- rezidivierende, nicht beherrschbare Störungen des Flüssigkeitshaushaltes
- Versagen der Ernährungstherapie
- progredienter Gewichtsverlust
- Hypoalbuminämie < 3 mg/dl
- schwere Leberfunktionsstörungen
- Pfortaderhochdruck
- Verlust von 2 oder mehr ZVKs
- Schwere oder rezidivierende Kathetersepsis
- Abhängigkeit von einer totalen parenteralen Ernährung für mehr als 6 Monate
Kontraindikationen
- systemische Infektionen
- Malignome
Prognose
Die Erfolgsquoten sind abhängig von der Grunderkrankung sowie vom Allgemeinzustand des Patienten. Im ersten Jahr nach der Operation sterben etwa 10% der behandelten Fälle.
Fachgebiete:
Viszeralchirurgie
Diese Funktion steht nur eingeloggten Abonnenten zur Verfügung