Coelom-Metaplasie-Theorie
1. Definition
Die Coelom-Metaplasie-Theorie ist eine Theorie zur Entstehung der Endometriose. Sie wurde zwischen 1919 und 1924 durch den deutschen Gynäkologen und Pathologen Robert Otto Meyer aufgestellt. Die Theorie besagt, dass Endometriome metaplastisch aus Zellen entstehen, die während der Embryogenese die Coelomhöhle auskleiden (Coelomepithel).
2. Hintergrund
Die Coelomhöhle wird von der peritonealen Serosa und dem Stratum germinativum des Ovars ausgekleidet. Mögliche Auslöser der Metaplasie der betreffenden Zellen könnten inflammatorische oder hormonelle Ursachen sein.
3. Bewertung
Die Coelom-Metaplasie-Theorie erklärt das Auftreten der Endometrioseherden außerhalb des Beckens und das Auftreten von Endometriose auch bei nicht vorhandener Menstruation (z.B. präpubertär). Dagegen spricht allerdings, dass nach dieser Theorie das Auftrittsmuster der Endometriose gleichmäßiger sein müsste. Zudem würde man eine Zunahme der Läsionen und Beschwerden im höheren Alter erwarten, gemäß der üblichen Entwicklung von Metaplasien.
4. Quelle
- Konrad et al. Endometriosis in MRKH cases as a proof for the coelomic metaplasia hypothesis? Reproduction. 158(2):R41-R47. 2019