Clutton-Syndrom
nach Henry Hugh Clutton (1850-1909), britischer Chirurg
Synonyme: Clutton-Hydrarthrose, Syphilitische Arthritis
Englisch: Clutton syndrome, Clutton's joints
Definition
Das Clutton-Syndrom ist ein symmetrisch auftretender Gelenkerguss, der als Folge einer konnatalen Syphilis entsteht.
- ICD10-Code: A50.5 und M03.1
Ursache
Das Clutton-Syndrom ist eine späte Manifestation der konnatalen Syphilis. Meist wird das ungeborene Kind schon in der 20. Schwangerschaftswoche mit einer Syphilis infiziert. Die Erkrankung entwickelt sich in der Regel bei Patienten in einem Alter zwischen 8 und 15 Jahren.
Klinik
Das Clutton-Syndrom ist durch eine Verdickungen der Synovia der Gelenke, sowie Gelenksergüsse und Gelenkschwellungen charakterisiert, die histologisch durch syphilitische Gummata gekennzeichnet sind.
Die betroffenen Gelenke sind meist beidseits geschwollen. Dabei weist der Patient in den meisten Fällen keine Schmerzen auf. Häufig sind die großen Gelenke betroffen, wie beispielsweise die Ellenbogen und am häufigsten das Kniegelenk. Das betroffene Gelenk wird als Clutton-Gelenk bezeichnet. Bei einigen Patienten kann ein Taubheitsgefühl der an das Clutton-Gelenk anschließenden Extremitäten auftreten. Eine Lymphknotenschwellung ist ebenso möglich.
Therapie
Das Clutton-Syndrom wird in erster Linie durch die Behandlung der Syphilis therapiert. Da sich das Clutton-Syndrom jedoch erst bei der tertiären Syphilis manifestiert, spricht eine antibiotische Therapie, wie beispielsweise durch Penicillin, zur Verbesserung der Gelenk-Symptomatik oft nicht mehr an. Symptomatisch können abschwellende Maßnahmen versucht werden.
Prophylaxe
Das Clutton-Syndrom tritt nur im Zusammenhang mit einer konnatalen Syphilis auf. In Deutschland ist das serologische Screening auf Syphilis nach den Mutterschaftsrichtlinien Teil der normalen Schwangerschaftsvorsorge. Dadurch ist das Clutton-Syndrom in Deutschland selten geworden. Kondome schützen vor der Übertragung von Infektionskrankheiten.