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Choanomastigot

Englisch: choanomastigote

1. Definition

Der Begriff choanomastigot bezeichnet eine bewegliche morphologische Form von Trypanosomatiden, bei der die freischwingende Geißel (Flagellum) in Bezug auf die Bewegungsrichtung am Vorderende entspringt. Choanomastigote Trypanosomatiden werden auch einfach als Choanomastigoten bezeichnet.

2. Hintergrund

Die Zuggeißel tritt am tiefen Ende der weiten und namensgebend kragenförmigen (oder auch trichterförmigen) Geißeltasche aus dem Zellkörper aus und ist nach Verlassen des Kragens in ihrer gesamten Länge vom Zellkörper losgelöst.

3. Abgrenzung zur promastigoten Form

Wie bei Promastigoten ist die Geißel von Choanomastigoten nach Verlassen der Geißeltasche vom Zellkörper losgelöst, auch die Anordnung von Geißel, Geißeltasche, Kinetoplast und Nucleus von vorn nach hinten ist bei beiden morphologischen Formen gleich. Die trichterartige Geißeltasche, in der das hintere Ende des aus dem Zellkörper ausgetretenen Teils der Geißel eingebettet ist, und die etwas rundlichere Form des Zellkörpers unterscheiden jedoch den Choanomastigoten vom schlanken und wendigen Promastigoten.

4. Vorkommen

Die choanomastigote Form tritt unter den stets parasitären Trypanosomatiden nur bei Crithidien auf und gilt als deren typische Variante.

Crithidien befallen ausschließlich Arthropoden, wobei verschiedene Spezies der Gattung Crithida speziesabhängig ein im Vergleich zum Arthropodenbefall von Leishmanien- oder Trypanosomen-Spezies weniger spezifisches Wirtespektrum aufweisen.

Bei den choanomastigoten Crithidien wird noch zwischen einer beweglichen nectomonaden (schwimmenden) und einer am Darmepithel festsitzenden haptomonaden (sich anheftenden) Phase unterschieden.

Crithidien durchlaufen die morphologischen Formen choanomastigot und amastigot. Die mit der Nahrung aufgenommenen Amastigoten wandeln sich im Darm des Arthropoden in Choanomastigoten um, die sich in ihrer motilen Variante fortbewegen und schließlich als festsitzende Variante an der Darmschleimhaut andocken. Dort differenzieren sie sich wieder zu an der Darmschleimhaut angehefteten Amastigoten. Schließlich werden die Crithidien von ihrem Arthropothodenwirt in ihrer amastigoten Form, in Zysten eingelagert, mit dem Kot ausgeschieden.

Crithidien leben, auch in ihrer amastigoten Form, im Arthropodenkörper ausschließlich extrazellulär.

Fachgebiete: Parasitologie
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