Chest-Pain-Unit
Synonym: Brustschmerzeinheit
Englisch: chest pain unit
Definition
Als Chest-Pain-Unit, kurz CPU, bezeichnet man eine Spezialstation zur Diagnostik und Primärtherapie von Patienten mit akuten Brustschmerzen an großen internistischen Kliniken. Damit sollen vor allem Herzinfarkte bei Patienten frühzeitig erkannt und behandelt werden, die nicht immer die typischen Symptome zeigen.
Hintergrund
In den USA machte man die Erfahrung, dass Patienten mit Brustschmerzen in einer Chest-Pain-Unit schneller diagnostiziert und behandelt werden, als in der Notaufnahme eines Krankenhauses. Brustschmerzeinheiten verfügen über kardiologisch geschultes Fachpersonal, das sehr schnell einen Herzinfarkt diagnostizieren bzw. ausschließen kann. In Deutschland gibt es bereits mehrere CPUs, die auf der Grundlage einer Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DKG) arbeiten.
Validierte klinische Protokolle ermöglichen eine rasche Identifikation von eingelieferten Patienten mit Brustschmerzen, die nur ein geringes Risiko für einen schweren Myokardinfarkts haben. Diese Patienten könnten frühzeitiger entlassen werden, wodurch Kosten verringert und die Notaufnahmen für andere Notfallpatienten frei gehalten werden können.
Anforderungen
Die Chest Pain Unit ist an Krankenhäuser oder Gemeinschaftspraxen angebunden, die mindestens vier Kardiologen für die Notfallbehandlung rund um die Uhr bereitstellen können sowie über mindestens vier Betten und ein Herzkatheterlabor verfügen, in dem rund um die Uhr Untersuchungen durchgeführt werden können. Die CPU funktioniert nicht völlig selbstständig, sondern muss sich mit dem Rettungsdienst, den Krankenhäusern und den niedergelassenen Ärzten genau abstimmen. Daher ist es arbeitsorganisatorisch sinnvoll, diesen Bereich in die Notaufnahme zu integrieren.
Literatur
- F Breuckmann u. a.: Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung für „Chest-Pain-Units“, Der Kardiologe, Springer, 2/5/2008; DOI: 10.1007/s12181-008-0116-7