Caecum (Geflügel)
Synonym: Blinddarm
Definition
Das Caecum des Geflügels ist ein Darmabschnitt, der am kaudalen Ende des Jejunoileums im Seitschluss am Darmrohr ansetzt.
Hintergrund
Das Caecum der meisten Geflügel ist - im Gegensatz zum Caecum der Haussäugetiere - paarig angelegt. Einzige Ausnahme bilden die Papageien, bei denen die Caeca gänzlich fehlen sowie der Seetaucher und der Reiher, die ein unpaares Caecum aufweisen.
Morphologie
Beide Caeca sind um ein geringes unterschiedlich lang und wurstartig drehrund ausgebildet. Sie können bei allen Vögeln in drei Abschnitte gegliedert werden:
- Basis caeci: Ist meistens etwas enger und dickwandig und mit einem unvollständigen Schließmuskel (Musculus sphincter caecalis) ausgestattet.
- Corpus caeci: Ist dünnwandig und - je nach Inhalt - ampullenartig erweitert.
- Apex caeci: Kann entweder erweitert oder zugespitzt erscheinen und ist meist kurz ausgebildet.
Bis auf den Strauß besitzt beim Geflügel der rechte und linke Blinddarm (Caecum dextrum und Caecum sinistrum je eine eigene Öffnung (Ostium caeci), über die sie mit dem Rektum in Verbindung stehen. Beim Strauß ist nur eine Öffnung ausgebildet. Äußerlich kann man eine leichte Einschnürung des Darmes auf Höhe der Ostien erkennen. Das Innenrelief ist kloakenwärts mit Schleimhautfalten (Valvae ileorectales) ausgestattet.
Histologie
Im basalen Abschnitt des Blinddarms kommen Schleimhautzotten vor. In Richtung des Apex sind lymphoepitheliale Einlagerungen (Lymphonoduli aggregati) ausgebildet, die als Lymphonoduli caecales oder Tonsilla caecalis bezeichnet werden.
Phyisiologie
In den Caeca befindet sich hauptsächlich zellulosereiches Futter. Die Größe der Caeca ist deshalb auch deutlich von der Qualität des Futters abhängig. Sowohl der Füllungs- als auch der Entleerungsvorgang sind bislang (2019) noch nicht ausreichend geklärt.
Der aus den Caeca ausgeschiedene Inhalt ist homogen und für gewöhnlich schokoladebraun gefärbt. Aufgrund der Konsistenz und Farbe kann er eindeutig vom übrigen Darminhalt unterschieden werden. Die Entleerung der Caeca erfolgt nur einmal auf sieben bis elf reguläre Kotausscheidungen.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band V: Geflügel. Parey, 2004.
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