Beziehungswahn
Definition
Unter einem Beziehungswahn versteht man ein häufiges Begleitsymptom der Schizophrenie. Der Betroffene bezieht äußere Gegebenheiten in irriger Weise auf sich, andere Personen oder zukünftige Ereignisse und interpretiert sie falsch. Beziehungswahn ist sehr häufig mit anderem Formen des paranoiden, wahnhaften Erlebens verbunden.
Gelegentlich wird der Beziehungswahn mit dem Liebeswahn verwechselt. Beziehungswahn bezieht sich jedoch nicht auf die zwischenmenschliche Beziehung.
Beispiele
- "Der Himmel ist bewölkt, die Sonne scheint nicht, das ist das himmlische Zeichen dafür, dass ich heute umgebracht werde."
- "Der Kamin des Nachbarn raucht, da er dort Leichen verbrennt."
- "Diese Person ist schwarz gekleidet, da sie meine Familie umgebracht hat und der Teufel in Person ist."
- "Der Protagonist, der mir ähnlich sieht, wird in dem Film umgebracht, das ist eine Warnung an mich."
Diese Wahnvorstellungen sind durch keine Beweise, Gespräche oder sonstiges Bemühen positiv zu beeinflussen.
Beziehungswahn versus Beeinträchtigungswahn
Ein Beziehungswahn ist meist mit einem Beeinträchtigungswahn verbunden. Der Betroffene bringt in der Regel einen Sachverhalt in eine paranoid-wahnhafte Beziehung mit irgendetwas und fühlt sich dadurch in den meisten Fällen in seiner Sicherheit beeinträchtigt, wie die zuvor genannten Beispiele belegen.
Diagnose
Eine isolierte Wahnstörung wird selten diagnostiziert, wenngleich der ICD-10 dies vorsieht. In der Mehrzahl der Fälle tritt der Wahn als Begleitsymptom einer anderen psychiatrischen Störung auf.
Therapie
Da wahnhafte Ideen meist im Rahmen einer Schizophrenie auftreten, besteht die Therapie in der Akutphase aus hochpotenter Neuroleptika und Tranquilizergabe. Die Behandlung erfolgt am besten stationär in einer psychiatrischen Klinik. Wenn Selbst-oder Fremdgefahr besteht, ist eine Unterbringung auf einer geschlossen geführten Station das Mittel der Wahl.
Erst nach dem Abklingen der akuten Wahnsymptomatik kann mit diversen anderen Therapieformen, insbesondere ambulanter Psychotherapie zur kognitiven Umstrukturierung, begonnen werden. Wichtig ist es, dass der Betroffene vor Reizüberflutung geschützt wird, Gefahrensituationen vermieden werden und der Betroffene, trotz seiner irrealen Ansichten, ernst genommen wird und nicht verbal bewertet wird. Dies kann zur Eskalation der Situation führen.
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