Bariumsulfat
Synonym: Schwerspat, Baryt, Barium sulphuricum
Summenformel: BaSO4
Englisch: barium sulfate, synthetic baryta
Definition
Als Bariumsulfat bezeichnet man das in Wasser schwer- bis unlösliche Sulfatsalz des Erdalkali-Metalls Barium, das in der Natur als Baryt vorkommt. Bariumsulfat hat in Pulverform eine leuchtend weiße Farbe, und findet deshalb u.a. als Füllstoff in Kunststoffen bei der Herstellung von Farben Verwendung.
Medizinische Bedeutung
In der Medizin dient Bariumsulfat aufgrund seiner Undurchlässigkeit für Röntgenstrahlung als röntgenpositives Kontrastmittel mit hoher Röntgenstrahlabsorption und als Haftgel in der Zahnheilkunde.
Bariumsulfat findet in der Radiologie meist in Form von schwer löslichen Suspensionen Verwendung. Sie werden nicht resorbiert und eignen sich zur Darstellung des Verdauungstrakts, z.B. im Rahmen eines Ösophagus-Breischlucks. Das Kontrastmittel wird unverändert als weißer Stuhl wieder ausgeschieden.
Die in der Röntgendiagnostik angewendeten Bariumsulfat-Suspensionen unterscheiden sich hinsichtlich Konzentration, Teilchengröße und Viskosität. Neben Bariumsulfat enthalten sie Isotonisierungsmittel (z.B. Sorbitol) sowie Dispersions- und Verdickungsmittel um eine Flockulation zu verhindern.
Bariumsulfat wird häufig auch in Kombination mit Kohlenstoffdioxid oder Methylzellulose-Gelen verabreicht, um eine Aufblähung des Gastrointestinaltrakts zu erreichen. Diese Methode bezeichnet man als Doppelkontrastmethode. Sie dient zur besseren Reliefdarstellung der Darmschleimhaut, weil das Kontrastmittel nur eine dünne Schicht auf den Darmoberfläche bildet.
Risiken
Aufgrund ihrer fehlenden Resorbierbarkeit können Bariumkontrastmittel zu gravierenden Fremdkörperreaktion führen, wenn sie an die falsche Stelle gelangen. Sie sind deshalb kontraindiziert, wenn eine mögliche Perforation im Bereich des Magen-Darm-Trakts vorliegt oder die Gefahr der Aspiration besteht. Eine fehlerhafte intraperitoneale Gabe kann tödlich verlaufen.