Atypische Femurfraktur
Englisch: atypical femur fracture
Definition
Die atypische Femurfraktur, kurz AFF, ist eine von der American Society for Bone and Mineral Research (ASBMR) definierte Fraktur der lateralen Kortikalis der Femurdiaphyse, die meist aufgrund einer langjährigen Bisphosphonat- oder Denosumab-Therapie entsteht.
Ätiologie
Die genaue Ursache der atypischen Femurfraktur ist noch (2022) nicht ganz geklärt. Ein Trauma ist meist nicht erinnerlich. Vermutet werden gestörte Remodeling-Prozesse mit geschwächter Knochenmatrix sowie repetitive Schädigungen durch Zugkräfte an der lateralen Kortikalis des Femurs.
Klinik
Atypische Femurfrakturen führen meist zu chronischen Leisten- oder Oberschenkelschmerzen.
Diagnostik
Per definitionem muss die Fraktur in der femoralen Diaphyse distal des Trochanter minor und proximal der Femurkondylen gelegen sein. Schenkelhalsfrakturen und intertrochantäre Femurfrakturen zählen somit nicht dazu. Atypische Femurfrakturen treten häufig bilateral auf.
Radiologisch findet man meist eine fokale Verdickung der lateralen Kortikalis sowie teilweise eine querverlaufende Frakturlinie.
Literatur
- Marshall RA et al. Imaging Features and Management of Stress, Atypical, and Pathologic Fractures, Radiographics. 2018 Nov-Dec;38(7): 2173-2192, abgerufen am 21.09.2021