Anschlagszuckung
Definition
Eine Anschlagszuckung ist eine kombinierte Form der Muskelkontraktion, in aller Regel bei Skelettmuskeln. Es erfolgt zunächst eine isotonische (oder auxotonische) Kontraktion und dann eine isometrische Kontraktion.
Das Gegenstück der Anschlagszuckung ist die Unterstützungszuckung, bei der die beiden Phasen in umgekehrter Reihenfolge ablaufen.
Hintergrund
In der ersten Phase, der isotonischen Kontraktion, kommt es zu einer Verkürzung des Muskels, bei der seine Spannung (Muskeltonus) gleich groß bleibt. Trifft das dadurch in einem Gelenk bewegte Körperteil im Laufe dieser Bewegung auf einen unbeweglichen Widerstand, so kann der kontrahierende Muskel nicht mehr weiter verkürzt werden. Die dennoch fortgeführte Kontraktion wird nun als isometrisch bezeichnet, d.h., ab jetzt bleibt die Länge des Muskels gleich, seine Spannung nimmt jedoch zu.
Beispiel
Zu einer Anschlagszuckung kommt es immer dann, wenn der Bewegung ein immobiler Widerstand entgegengesetzt wird. Dies ist z.B. beim Kauen der Fall: Die Kaumuskulatur kontrahiert zunächst, der Unterkiefer wird nach kranial gehoben und dabei eine Strecke zurückgelegt (Hubweg). Treffen die beiden Zahnreihen aufeinander bzw. auf einen Speisebolus, so kann es nach dessen maximaler Kompression zu keiner weiteren Verkürzung der Kaumuskeln kommen. Ab diesem Zeitpunkt nimmt stattdessen ihr Tonus zu, es kommt zur zweiten, isometrischen Phase der Anschlagszuckung.