Amidase
Synonym: Amidohydrolase
Englisch: amidase
Definition
Amidasen sind eine heterogene Gruppe von Enzymen, die eine Spaltung von Amidbindungen bzw. Peptidbindungen (-CO-NH-) katalysieren. Sie gehören zur Familie der Hydrolasen.
Einteilung
Trotz umfangreicher Forschungsbemühungen in den letzten Jahrzehnten existiert bislang (2025) keine allgemein anerkannte Klassifizierung der Amidasen. Ihre systematische Einteilung bleibt Gegenstand wissenschaftlicher Diskussion.
Ursprünglich wurden Amidasen von der Enzymkommission (EC) der Internationalen Union für Biochemie und Molekularbiologie (IUBMB) anhand ihrer Substratspezifität klassifiziert. Sie erhielten EC-Nummern im Bereich von EC 3.5.1.1 bis EC 3.5.1.77. Auf Grundlage ihrer katalytischen Aktivität werden Amidasen in mehrere Familien unterteilt, darunter die Amidase-Signature-, die Nitrilase- und die Acetamidase/Formamidase-Familie.
Vorkommen
Amidasen kommen aufgrund ihrer vielfältigen und essenziellen Rolle im Kohlenstoff- und Stickstoffstoffwechsel in allen lebenden Organismen vor.
Klinik
Genetische Defekte von Amidasen können zu verschiedenen Erkrankungen führen: