Alliästhesie
von altgriechisch: αλλιώς ("allios") - anders; αἴσθησις ("aisthēsis") - Wahrnehmung
Englisch: alliesthesia
Definition
Alliästhesie beschreibt in der Psychologie und Physiologie das Phänomen, dass ein Reiz je nach dem inneren Zustand des Organismus als angenehm oder unangenehm empfunden wird.
Abgrenzung
Die Alliästhesie ist physiologisch, nicht zu verwechseln mit Allästhesie, die pathologisch ist.
Beispiel
Ein klassisches Beispiel für Alliästhesie ist das Empfinden von Temperatur: Wenn man sich in einer kalten Umgebung befindet, wird Wärme als angenehm empfunden. In einer warmen Umgebung hingegen kann der gleiche Wärmereiz als unangenehm empfunden werden. Das Gleiche gilt für Nahrungsmittel: Wenn man hungrig ist, wirken Lebensmittel ansprechend und schmackhaft, während die gleichen Lebensmittel bei Sättigung wenig ansprechend sein können.
Relevanz
Die Alliästhesie ist eng verbunden mit der Homöostase, da sie hilft, das Gleichgewicht im Körper zu regulieren.
Quelle
- Cabanac, Physiological role of pleasure, Science, 1971