Akrolentiginöses Melanom
Englisch: acral lentiginous melanoma
Definition
Hintergrund
Das akrolentiginöse Melanom wurde erst in den 1970er-Jahren als vierte eigenständige Tumorentität von den anderen Melanomtypen abgegrenzt. In Deutschland machen akrolentiginöse Melanome etwa 4% aller Melanome aus.
Epidemiologie
Das akrolentiginöse Melanom tritt vor allem bei Menschen mit dunklerem Hauttyp auf. Hellhäutige Persoinen sind seltener betroffen. Das mittlere Erkrankungsalter bei Diagnosestellung liegt zwischen 60 und 70 Jahren.
Pathogenese
Die genaue Ursache des akrolentiginösen Melanoms ist derzeit (2023) unklar. Die UV-Exposition scheint keine Rolle zu spielen.
Prädilektionsstellen
Das akrolentiginöse Melanom tritt definitionsgemäß an der Handinnenseite und an der Fußsohle auf oder ist subungual, d.h. unter einem Nagel, lokalisiert. Darüber hinaus kann es auch in der Mundschleimhaut auftreten.
Klinik
Die Klinik entspricht grundsätzlich der des malignen Melanoms. Das ALM manifestiert sich als unregelmäßige, unscharf begrenzte makulöse Hautveränderung mit fleckigen, braun-schwarzen Farbschattierungen. Es kann eine Schuppung aufweisen. Aufgrund mechanischer Irritation kommt es häufig zu oberflächlichen Erosionen oder Ulzerationen.
Bei subungualer Lokalisation fallen hyperpigmentierte Streifen in der Nagelplatte auf, ggf. mit einer entsprechenden Verfärbung des Nagelwalls. Initial ist die Ausbreitungsrichtung longitudinal, später transversal. Die melanozytenbedingte Schwarzfärbung des Nagels nennt man auch Melanonychie. Im Spätstadium ist eine Ablösung der Nagelplatte (Onycholyse) möglich.
Das ALM wird meist erst spät erkannt, d.h. bei einer Tumordicke von über 1,5 mm. Bei subungualer Lokalisation bestehen besondere diagnostische Schwierigkeiten, da der Befund unter der Nagelplatte schwerer zu beurteilen ist bzw. übersehen werden kann.
Diagnose
- Exzisionsbiopsie mit anschließender pathohistologischer Untersuchung
Quiz
Bildquelle
- Bildquelle für Flexikon-Quiz: © Ricardo Gomez Angel / unsplash