Doping
Definition
Unter Doping ist eine durch Aufnahme natürlicher oder synthetischer Substanzen herbeigeführte Steigerung der körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeit zu verstehen. Grundsätzlich geht es dabei um die Verschiebung der natürlichen Leistungsgrenzen des Organismus häufig zum Zwecke der Vorteilsnahme bei einem Wettbewerb.
Rechtliche Situation
Prinzipiell ist die Applikation von leistungssteigernden Stoffen vor einem Wettkampf verboten. Alle für den Gebrauch im Spitzensport nicht zugelassenen Präparate sind zusammengefasst auf einer Dopingliste, die u. a. vom Internationalen Olympischen Komitee ins Leben gerufen wurde. Zu unterscheiden sind demnach folgende Wirkstoffgruppen:
- Präparate mit bestimmten Einschränkungen bezüglich der legalen Anwendungen
- komplett verbotene Präparate
Wirkstoffklassen
Anabolika
Anabolika ist meistens ein Synonym für anabole androgene Steroide, kurz AAS. Dabei werden i. d. R. synthetisch hergestellte Hormonpräparate verabreicht, die zu einer deutlichen Steigerung der Proteinbiosynthese führen und den Gehalt an Muskelmasse rasch erhöhen. Die schädlichen Nebenwirkungen sind enorm.
Blutdoping
Bekanntester Vertreter ist hier das Erythropoetin. Es stimuliert die Erythropoese, die Zahl der Erythrozyten und damit die Sauerstoffbindekapazität des Blutes nehmen zu. Das Gewebe wird effektiver mit Sauerstoff versorgt.
Stimulanzien
Beispiel hierfür ist Koffein oder Ephedrin. Die Substanzen erhöhen die Aktivität des Sympathikus und führen zu einer signifikanten Steigerung des Stoffwechsels. Müdigkeit und Erschöpfung treten erst deutlich später auf, als dies normalerweise der Fall wäre.
Narkotika/Analgetika
Besonders Opiate werden hier häufig missbraucht. Ziel ist eine effektive Schmerzunterdrückung bei dem Leistungssportler. Anstatt der Ursache des Schmerzes auf den Grund zu gehen, wird dieser zum Zwecke der Leistungsfähigkeit unterdrückt.
Glykoproteine/Peptidhormone
Beispiel ist Corticotropin oder HGH. Die Wirkung von anabolen Steroiden wird durch Wachstumshormone weiter verstärkt. Außerdem werden Entzündungsreaktionen im Körper unterdrückt.
Diuretika
Prominentes Beispiel ist das Schleifendiuretikum Furosemid. Durch Einnahme dieser Wirkstoffe wird zwar keine direkte Leistungssteigerung erreicht. Jedoch kann durch Einnahme vor einer Gewichtskontrolle derart viel Wasser ausgeschieden werden, dass ein zu hohes Gewicht (z. B. durch Einsatz von Anabolika) verschleiert werden kann. Zwischen Wiegen und Wettkampf wird der Wasserverlust wieder ersetzt.
Verfolgung
Zur Verfolgung und Aufklärung von Dopingfällen erfolgte 1999 die Gründung der World Anti-Doping Agency. Zentrale Gründe für die Verfolgung ist zum einen der Schutz der Sportler vor körperlichen Schäden, die Erhaltung der Chancengleichheit und der Garantie für die Zuschauer, faire Wettkämpfe zu sehen.
Nachweis
Es existieren mittlerweile hochpräzise Messmethoden, mit denen verbotene, leistungssteigernde Substanzen zweifelsfrei nachgewiesen werden können. Dopingtests basieren i. d. R. auf Grundlage einer Blut- oder Urinprobe.
Weblinks
- The 2024 Monitoring Program, WADA, abgerufen am 31.07.2024
- Prohibited List, WADA10.01.2024, abgerufen am 31.07.2024
- Verbotsliste, NADA, abgerufen am 31.07.2024
- Verbotene Wirkstoffgruppen, Deutsche Sporthochschule Köln, abgerufen am 31.07.2024
- Nebenwirkungen von Dopingmitteln, Deutsche Sporthochschule Köln, abgerufen am 31.07.2024