Trinkschwäche
Synonym: Saugschwäche
Definition
Von einer Trinkschwäche spricht man, wenn Säuglinge weniger Muttermilch oder Flaschenmilch aufnehmen können, als normal bzw. notwendig ist. Die Trinkschwäche gehört zu den pädiatrischen Allgemeinsymptomen.
- ICD10-Code: F98.2 - Fütterstörung im frühen Kindesalter
Ursachen
Die Ursachen einer Trinkschwäche sind vielseitig. Man kann sie in 2 Kategorien einteilen:
- funktionelle Ursachen
- organische Ursachen
Funktionelle Ursachen
Funktionelle Ursachen stehen vor allem bei Frühgeborenen im Vordergrund. Eine häufige funktionelle Ursache der Trinkschwäche ist ein fehlender oder unausgereifter Saugreflex. Auch das Saugmuster und die Koordination zwischen Saugen und Atmen bzw. die Koordination der Gesichts- und Rachenmuskulatur kann gestört sein.
Organische Ursachen
Zu den organischen Ursachen der Trinkschwäche bei Neugeborenen zählen u.a.:
- Geburtstrauma (z.B. Hirnblutung)
- prolongierter Neugeborenenikterus
- Neurologische Störungen (z.B. kongenitales myasthenes Syndrom)
- Stoffwechselerkrankungen (z.B. Galaktosämie, Isovalerianazidämie, Ahornsirupkrankheit)
- Fehlbildungen
- Säuglingsbotulismus
Im Säuglingsalter sind Infektionskrankheiten die häufigste Ursache für eine Trinkschwäche. Im Vordergrund stehen hier Infektionen, die sich im Mund und im Nasenrachenraum abspielen, z.B.:
Symptome
Eine Trinkschwäche kann sich durch unterschiedliche Störungen des Trinkens äußern, wobei oft eine Kombination vorliegt:
- Aufnahme einer zu geringen Milchmenge (zu geringes Trinken)
- zu große Intervalle zwischen den einzelnen Fütterungen (zu seltenes Trinken)
- die Milchaufnahme verläuft stockend und verzögert (zu langsames Trinken)
In extremen Fällen verweigert das Kind die Brust bzw. das Fläschchen ganz.