Talgdrüse
Synonym: Glandula sebacea
Englisch: sebaceous gland
Definition
Die Talgdrüsen sind epitheliale Hautanhangsgebilde, die dazu dienen, Talg auszuscheiden, der die Haut gegen Austrocknung schützt. Es handelt sich um holokrine Drüsen, die aus mehreren kleinen Drüsenläppchen aufgebaut sind. Ihre zelluläre Grundlage sind die Sebozyten.
Vorkommen
Talgdrüsen kommen fast am ganzen Körper vor. Man trifft sie entweder gemeinsam mit Haaren oder isoliert als so genannte "freie" Talgdrüsen an. Freie Talgdrüsen finden sich nur an folgenden Körperteilen:
Auf dem größten Teil der Körperoberfläche, die mit Felderhaut bedeckt ist, sind Talgdrüsen jedoch mit Haaren vergesellschaftet. Auf einem Quadratzentimeter Felderhaut finden sich durchschnittlich 40 Talgdrüsen.
Histologie
Talgdrüsen sind mehrschichtige, kolbenförmige Drüsen, die kein erkennbares Lumen besitzen. Ihr sezernierendes Endstück sitzt im Corium. In ihrer Peripherie finden sich vielfältige Zellformen, díe kubisch oder abgeplattet sein können. Im Zentrum der Drüse sieht man unter dem Lichtmikroskop Talg, der mit Zelltrümmern versetzt ist. Die basalen Zellen sind mitotisch aktiv, in den darüber gelegenen Schichten bilden die Zellen Lipidtröpfchen aus und die Zellkerne werden langsam pyknotisch.
Aufgabe
Talgdrüsen produzieren ein fetthaltiges Sekret, das man als Talg oder Sebum bezeichnet. Es besteht aus Triglyzeriden, Fettsäuren und Wachsestern und dient der Einfettung und dem Schutz der Epidermis.
Pathologie
Eine verminderte Talgproduktion nennt man Sebostase, eine Überproduktion Seborrhö. Talgdrüsen sind oft ein Ausgangspunkt für bakterielle Infektionen, die dann zu Krankheitsbildern wie Akne oder Hordeolum führen. In seltenen Fällen kann es dazu kommen, dass die Zellen, aus denen sich Talgdrüsen aufbauen, maligne entarten. Dann entsteht ein Talgdrüsenkarzinom.