Neuropathie
Englisch: neuropathy
Definition
Neuropathie ist ein Oberbegriff für Erkrankungen der peripheren Nerven, die keine traumatische Ursache haben. Eine Neuropathie kann entweder einzelne Nerven betreffen (Mononeuropathie) oder verteilt an mehreren Nerven gleichzeitig auftreten (Polyneuropathie).
Hat die Schädigung des Nervens eine entzündliche Ursache, spricht man von einer Neuritis.
Symptome
Teilweise äußert sich eine Neuropathie in Form von Schmerzen oder völligem Reizausfall des betroffenen Gebiets. Je nach Schweregrad können die Muskeleigenreflexe ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden bzw. ganz ausfallen (Areflexie). Eine Neuropathie beginnt typischerweise an der unteren Extremität (Abschwächung des Triceps-surae-Reflexes). Als Spätfolge kann auch eine schlaffe Lähmung der Muskeln auftreten.
Ursachen
Die häufigste Ursache einer Neuropathie (bzw. einer Polyneuropathie) ist der Diabetes mellitus. Bei etwa der Hälfte der Diabetiker tritt eine Neuropathie der peripheren Nerven als Folgeerkrankung auf. Das Krankheitsbild wird unter dem Begriff "diabetische Polyneuropathie" zusammengefasst. Da die Erkrankung meistens in den unteren Extremitäten beginnt, kann sich ein sogenannter diabetischer Fuß entwickeln. Durch ein fehlendes Schmerzempfinden, werden Verletzungen am Fuß (beispielsweise durch drückende Schuhe) häufig nicht rechtzeitig erkannt und es können Nekrosen entstehen.
Eine Neuropathie kann außerdem bei entzündlichen (z.B. Vaskulitis), anderen metabolischen oder Autoimmunerkrankungen (z.B. Guillain-Barré-Syndrom) auftreten.
Ein weiterer wichtiger Auslöser sind verschiedene Chemotherapeutika, vor allem Platinpräparate, die als Nebenwirkung besonders aggressiv eine Polyneuropathie fördern. Diese Art von Neuropathie wird als Chemotherapie-induzierte periphere Neuropathie (CIPN) bezeichnet.