Melanozyt
Englisch: melanocyte
Definition
Die Melanozyten sind die pigmentbildenden Zellen der Haut. Ihre Größe beträgt etwa 7 µm und sie machen 5% bis 10% der Zellen der epidermalen Basalzellschicht aus.
Entstehung
Melanozyten sind ausgewanderte Zellen der Neuralleiste, somit Derivate des Neuroektoderms. Diese Immigration in die Haut findet im Laufe des dritten Fetalmonats statt.
Lokalisation
Melanozyten finden sich zum einen in der Basalzellschicht der Epidermis, zum anderen in der äußeren Wurzelscheide und im Bulbus des Haarfollikels. Ihre durchschnittliche Dichte im Gewebe beträgt 1.100-1.500 Stück pro Quadratmillimeter.
Physiologie
Die Melanozyten besitzen ein den Lysosomen verwandtes Zellorganell, das Melanosom. Dieses entsteht aus pigmentlosen Prämelanosomen, ist strukturlos, stark pigmentiert und ein elektronenmikroskopisches Charakteristikum des Melanozyten. Hierin wird das aus Tyrosin synthetisierte Hautpigment Melanin gespeichert und an benachbarte hochwandernde Keratinozyten abgegeben. Ein Melanozyt bildet mit ca. 35 Keratinozyten eine sogenannte epidermale Melanineinheit (die Melanozyten selbst sind entgegen verbreiteter Meinung nicht stark pigmentiert, da sie das Melanin permanent an die Keratinozyten abgeben).
Funktion
Das gebildete Melanin (jetzt im Keratinozyten im Stratum spinosum, granulosum oder corneum) absorbiert teratogene UV-Strahlung und schützt hierdurch die in tieferen Hautschichten gelegene Zellen (vor allem teilungsaktive Basalzellen) vor dysplastischer Entartung. Die Melaninproduktion wird durch das melanozytenstimulierendes Hormon (MSH, Melanotropin), ein Spaltprodukt des Proopiomelanocortins (POMC), Vitamin D–Metabolite, UV-Strahlung und andere Reize gefördert.