Druckschmerz
Synonym: Druckschmerzhaftigkeit, DS
Englisch: pressure pain
Definition
Ein Druckschmerz, kurz DS, ist in der Medizin ein lokaler Schmerz, der bei der Berührung bzw. Palpation, also bei der Druckausübung auf eine bestimmte Körperstelle auftritt. Die Eigenschaft einer Körperstruktur bzw. eines Gewebes, Druckschmerz auszusenden, wird Druckdolenz genannt.
Der Begriff "Druckschmerz" wird im Alltagsgebrauch weitaus weniger differenziert verwendet. So dient er auch dazu, drückende Schmerzen, z.B. Kopfschmerzen zu bezeichnen.
Hintergrund
Druckschmerzen können unter anderem durch den Untersucher, durch den Patienten sowie durch Kleidungsstücke oder Verbände ausgelöst werden. Sie weisen auf eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit des betroffenen Gewebes hin, der in der Regel eine akute oder chronische Entzündung zugrunde liegt. Sie führt zu einer erhöhten Empfindlichkeit der Nozizeptoren im betroffenen Gebiet, die dann bereits bei geringer Druckveränderung im Gewebe mit der Auslösung eines Aktionspotentials reagieren. Druckschmerz kann aber auch durch überschwelligen Druck auf eines gesundes Gewebe verursacht werden.
Klinik
Das Auffinden von Druckschmerzen ist ein wichtiger Teil der klinischen Untersuchung. Sie geben dem Untersucher eine grobe Orientierung über mögliche pathologische Veränderungen und ihren ungefähren Sitz. Vor allem bei der Untersuchung des Abdomens liefern Druckschmerzen wertvolle diagnostische Hinweise. Ein "Druckschmerz im rechten Oberbauch" kann zum Beispiel Hinweis auf eine Lebererkrankung sein. Die Druckschmerzhaftigkeit bestimmter Punkte im Unterbauch ist die Grundlage einiger Appendizitiszeichen.
Auch in der Orthopädie ist Druckschmerz ein wichtiger Orientierungsfaktor bei Verletzungen der Knochen, Bänder oder Muskeln.
Spezielle Druckschmerzen
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