logo Einloggen

Beckenendlage

Englisch: breech presentation

1. Definition

Die Beckenendlage, kurz BEL, ist eine Geburtslage, bei der das Beckenende des Kindes vorausgeht. Eine Beckenendlage kommt bei etwa 3 % aller Geburten vor.

2. Einteilung

Eingeteilt wird nach dem vorangehenden Teil des Kindes in:

  • reine Steißlagen
  • Steiß-Fußlagen
  • reine Fußlagen
  • Knielagen

3. Ursachen

Eine Beckenendlage kommt häufiger bei Frühgeburten vor. Bis zur 28. Schwangerschaftswoche befinden sich etwa ein Viertel der Ungeborenen in einer Beckenendlage. Bis zum Abschluss der Schwangerschaft wendet sich das Ungeborene in der Regel. Zum errechneten Geburtstermin liegt eine Beckenendlage daher nur noch bei 3 % vor.

Weiterhin ist eine Beckenendlage wahrscheinlicher bei:

4. Diagnostik

Die Diagnose einer Beckenendlage kann durch eine Sonographie gesichert werden. Bei der körperlichen Untersuchung mit den Leopoldschen Handgriffen kann der Kopf im Fundus des Uterus und das Becken (bzw. Fuß oder Knie) als vorangehender Teil getastet werden.

5. Komplikationen

Eine Beckenendlage erhöht die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Komplikationen während der Geburt:

6. Geburtsverlauf

Das Kind tritt durch das Vorangehen des großen Steißes spät in den Beckeneingang, da die Wirbelsäule sich zunächst seitlich verbiegen muss, um den Durchtritt in den Beckeneingang zu ermöglichen.

Das Kind passt sich der Beckenanatomie (erst queroval, dann längsoval) ähnlich wie bei einer regelrechten Geburt an. Dazu müssen zunächst das Becken, danach die Schultern und letztlich der Kopf durch Drehmanöver Beckeneingang und -ausgang passieren.

7. Therapie

Bei einer Beckenendlage wird aufgrund der höheren kindlichen Morbidität und Mortalität die primäre Sectio caesarea bevorzugt.

Nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) ist eine vaginale Geburt bei Beckenendlage realisierbar, jedoch nur nach Ausschluss der spezifischen Kontraindikationen. Sollte eine vaginale Geburt aus Beckenendlage angestrebt werden, muss diese an einem hierfür spezialisierten Krankenhaus durchgeführt werden. Die Geburt sollte streng überwacht und durch geburtshilfliche Manöver, wie beispielsweise den Veit-Smellie-Handgriff, unterstützt werden. Dabei wird in der Regel eine Episiotomie durchgeführt und die Geburt des kindlichen Kopfes mit der Manualhilfe nach Bracht unterstützt.

Stichworte: Becken, Geburt, Lage
Fachgebiete: Geburtshilfe

Empfehlung

Shop News Jobs CME Flexa Piccer
NEU: Log dich ein, um Artikel in persönlichen Favoriten-Listen zu speichern.
A
A
A

Teilen Was zeigt hierher Versionsgeschichte Artikel erstellen Discord
Dr. No
Anne Maushagen
Student/in der Humanmedizin
Dr. rer. nat. Janica Nolte
DocCheck Team
Phillip Kremer
Arzt | Ärztin
Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
Fabian Dusik
Student/in der Humanmedizin
Maximilian Ganz
Student/in der Humanmedizin
Emrah Hircin
Arzt | Ärztin
Diese Funktion steht nur eingeloggten Abonnenten zur Verfügung
Letzter Edit:
21.03.2024, 08:54
44.332 Aufrufe
Nutzung: BY-NC-SA
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...